Gleich vorweg: Ob bei Wüstenrot, s Bausparkasse, Raiffeisen oder start:bausparkasse – Bauspardarlehen haben „erbauliche“ Vorteile.
Auch wenn Bausparguthaben mittlerweile sehr flexibel verwendet werden können, steht für viele Sparer immer noch die Möglichkeit eines Bauspardarlehens im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle daher einen kleinen Überblick über die Besonderheiten von Bauspardarlehen geben.
Wer kann ein Bauspardarlehen beantragen?
Prinzipiell kann jede Person mit ordentlichem Wohnsitz in Österreich einen Bausparkredit aufnehmen, sofern damit eine Wohnbaumaßnahme (z.B. Sanierung, Neu- oder Ausbau), ein Ankauf, eine Fortbildung oder die Pflege von Angehörigen finanziert wird. Je nach Finanzierungsziel müssen nun bestimmte Unterlagen bei der Bausparkasse eingebracht werden, z.B. Pläne, Kaufverträge, Bonitätsnachweise etc. Anschließend entscheidet die Bausparkasse über die Zuteilung.
Die Bauspardarlehen werden übrigens in der Regel hypethekarisch gesichert, das heißt, wenn Sie das Geld beispielsweise zum Hausbau verwenden, wird das errichtete Haus als Sicherheit verwendet.
Wie hoch ist die maximale Darlehenssumme?
Die Höchstdarlehenssumme beträgt EUR 180.000 pro Person, für Ehepaare (und Lebensgemeinschaften) also EUR 360.000.
Wie hoch sind die Zinsen beim Bauspar-Darlehen?
In den letzten Jahren sind die Bauspardarlehen aufgrund der niedrigen Kredit-Zinsen ein wenig in den Hintergrund gerückt. Privat-Kredite waren plötzlich billiger als Bauspardarlehen. Der Grund dafür liegt an der festgeschriebenen Zinsbandbreite der Bauspardarlehen – womit wir gleich bei der wichtigsten Eigenheit von Bauspardarlehen wären: Diese Kredite sind nach oben und unten gedeckelt.
Der Zinssatz darf minimal bei 3%, maximal bei 6% liegen. Das kann wie im gegenwärtigen Fal einer extremen Niedrigzinsphase dazu führen, dass die Zinsen für Privatkredite billiger sind. Darum haben die Bausparkassen auch reagiert und die Zinsuntergrenzen in den letzten Jahren gesenkt, um mit Privatkrediten wieder mithalten zu können. Der große Vorteil der Bandbreite von Bauspardarlehen liegt aber darin, dass die Ratenbelastung auch über einen längeren Zeitraum sehr gut planbar ist und man auch im Fall hoher Zinsen immer weiß, was auf einen zukommt. Gerade bei längeren Laufzeiten ein unschätzbarer Vorteil.
Wie wird der Darlehenszinssatz berechnet?
Hier unterscheiden sich die Verträge sehr stark. Lesen Sie hier immer die jeweils aktuellen Bausparbedingungen durch. Die Banken bieten unterschiedlichste Modelle an. Die variablen Zinssätze bei Bauspardarlehen gibt es seit dem Jahre 1999. Die Bausparkassen berechnen diese Zinsen jeweils für das Folgejahr auf Basis von Zinsindikatoren. Dafür verwenden die Kassen dieselben Zinsindikatoren wie für die Berechnung der Zinssätze in der Ansparphase. D.h. 3 Bausparkassen verwenden den 12-Monats-Euribor, nur die s bausparkasse verwendet den 3-Jahres-Zins-Swap. Die Stichtage für diese Berechnung sind vertraglich geregelt. Normalerweiese wird für das Darlehen nun der Indikator-Wert mit im Vertrag vereinbarten Aufschlägen addiert und meist kaufmännisch auf Zehntelstellen gerundet.
Tipp: Wenn Sie ein Bauspardarlehen ins Auge fassen, lassen Sie sich unbedingt von allen Anbietern ein Angebot durchrechnen. Wägen Sie ab, ob Sie die Raten auch dann stemmen können, wenn die Zinsen an die obere Grenze wandern. Achten Sie auch deshalb beim Vergleich der Angebote ganz genau auf den in der Rechnung verwendeten Zinssatz. Und fragen Sie auch nach besonderen Konditionen, was die Aufschläge betrifft. Bei guter Bonität kann es sein, dass man Ihnen entgegenkommt (vgl. http://www.konsument.at/geld-recht/bauspardarlehen-sofortfinanzierung, am 22.7.2015) dazu . Auf der Suche nach dem besten Bausparvertrag empfehle ich Ihnen zuerst den Bauspar-Vergleich.