Letztes Update am 22. März 2017
Zinssätze beim Bausparen: Fix-Zins, variabel, gemischt – Die Grundsatzentscheidung
Die Bausparkassen bieten beim Bausparen unterschiedliche Vertragsmodelle an, die sich vor allem über das Zinssatzmodell unterscheiden. Im Moment kann man drei Gruppen unterscheiden: Fix-Zins-Modelle, Bausparer mit variablem Zinssatz und Mix-Varianten.
Während vor einigen Jahren noch Varianten mit fixem Zinssatz vorherrschten, findet man mittlerweile eher Varianten mit variablem Zinssatz vor.
Die wichtigsten Eigenschaften der verschiedenen Modelle
Der variable Zinssatz
Variable Zinssätze locken mit höheren Zinserträgen, meist jedoch nur während des ersten Jahres. Danach erfolgt eine Anpassung des Zinssatzes innerhalb einer vereinbarten Bandbreite. Dazu verwenden die vier Bausparkassen unterschiedliche Zinsindikatoren. Drei der vier Bausparinstitute orientieren sich am „12-Monats-Euribor“. Nur die S-Bausparkasse verwendet für ihre Berechnung den „Zinsswap 3-Jahre“. Unabhängig von der Grundlage muss man sich als angehender Bausparer aber fragen, wie sich das Zinsniveau entwickeln wird. Natürlich ist eine gesicherte Aussage darüber unmöglich. Sie können aber mit dem Bausparrechner verschiedene Szenarien durchrechnen.
Überblick Zinssätze Variabler Bausparer (Stand 2017)*:
Variabler Einstiegszinssatz Danach Bemessungsgrundlage Variabler Zinssatz Wüstenrot 2,5 % (6 Monate) 0,25-4% 12-Monats-Euribor S-Bausparkasse Plus-Bausparen variabel 1,25 % (12 Monate) 0,25-4% 3-Jahres-Zins-Swap Start:bausparkasse (ehem. ABV) 2,25% (online, bis zum übernächsten Jahresabschluss, längstens 12 Monate) 0,25-4,25% 12-Monats-Euribor Raiffeisen 1,7% (12 Monate) 0,25-4% 12-Monats-Euribor
*Diese Angaben stammen von den offiziellen Werbemitteln der 4 Bausparkassen.
Der Fixzinsatz
Bei fixen Zinssätzen wird von der Bausparkasse ein fixer Zinssatz über die gesamte Laufzeit garantiert. Der Vorteil: Auch wenn das Zinsniveau am Kapitalmarkt sinkt, ist die vereinbarte Rendite über die gesamte Laufzeit sichergestellt. Dieses Modell bietet dadurch höhere Sicherheit für Krisenzeiten. Allerdings bieten im Moment nur zwei Institute überhaupt Produkte mit fixen Zinssätzen an, die über die volle Laufzeit garantiert werden. Und diese Zinsen sind gleichzeitig leider relativ niedrig.
Tipp: Eine profitable Entscheidung zwischen fixem oder variablem Zinssatz hängt stark von der mittelfristigen Entwicklung des Zinsniveaus ab. Da die Zinsen derzeit (Stand 2017) auf einem äußerst niedrigen Niveau stehen, ist zumindest theoretisch anzunehmen, dass sie sich bald wieder nach oben bewegen werden. Wenn Sie dieses Szenario für wahrscheinlich halten, könnte ein Bausparer mit variablem Zinssatz die richtige Entscheidung sein. Gauben Sie jedoch, dass die Zinsen mittelfristig niedrig bleiben werden, sind fix verzinste Produkte die sicherere Entscheidung. Oder aber, Sie behalten Variante 3 im Auge:
Die Mischform beim Zinssatz
Mix-Zins-Produkte bieten eine Mischung aus fixer und variabler Verzinsung. Meist wird der fixe Zinssatz nach 3 Jahren von einem variablen Zins abgelöst. Gerade im Moment sind diese Produkte natürlich der goldene Mittelweg. So geben Sie dem Zinsniveau noch länger Zeit, um sich wieder zu erholen und profitieren dann (im besten Fall) nach Ablauf von drei Jahren von höheren variablen Zinsen.
Tipp: Unabhängig von der Verzinsungsvariante gibt Ihnen unser Bauspar-Vergleichsrechner gleich auch Auskunft über den effektiven Zinssatz Ihres Bausparers. Damit ist nicht der vertragliche Zinssatz gemeint, sondern der tatsächliche Ertrag nach Abzug von Kontoführungsgebühren und unter Einberechnung eines Online-Bauspar-Bonus.