Wie hoch ist die Bausparprämie in Österreich?

Bausparprämie1973 wurde in Österreich die Bausparprämie eingeführt. Dieser Zuschuss hat das Bausparen zu einer der beliebtesten Anlageformen für “Otto-Normalverbraucher” gemacht. Rechtlich gesehen ist dieser Zuschuss eine Erstattung der Einkommenssteuer. Jedem Bausparer wird also ein Teil der Lohnsteuer zurückbezahlt, gemessen am vereinbarten Sparbetrag.

Viel wichtiger als diese Definition ist aber natürlich die Höhe der Prämie und bis zu welcher Höhe Ihre Spareinlagen gefördert werden: Seit einer Novellierung des Bauspargesetzes wird eine maximale jährliche Summe von 1200 € pro Person vom Staat mit einer Prämie gefördert. D.h. Ihre jährliche Sparleistung wird durch die Prämie jeweils einmalig erhöht.

Achtung: Die Prämienhöhe orientiert sich nur am Jahreserlag, nicht am gesamten Sparguthaben. Trotz dieser Einschränkung erhöht der staatliche Zuschuss aber den effektiven Zinssatz des Bausparens und macht die Sparform auch dann attraktiv, wenn man nicht mit dem Ziel eines Darlehens spart. Denn die Bausparprämie ist von den 25% Kapitalertragssteuer (KESt.) befreit und kommt Ihnen in jedem laufende Jahr immer voll zugute.

Tipp: Auch wenn Sie für mehrere Personen ansparen wollen, achten Sie darauf, dass Sie immer die maximal geförderte Summe von 1200 € pro Person und Jahr voll ausnutzen. Falls vorhanden, schließen Sie zuerst einen Bausparer für Ihre Kinder ab (diese profitieren zusätzlich vom Jugentarif). Wenn Sie dann noch mehr ansparen wollen, können Sie für sich und evtl. PartnerInnen noch weitere Verträge abschließen.

Geld am Ende des Jahres übrig? Stocken Sie Ihren Bausparer auf und kassieren Sie mehr Bausparprämie!

Übrigens ist es auch bei kleineren jährlichen Summen immer möglich, am Ende eines Jahres noch auf die volle staatliche Prämie zu kommen. Sie müssen dafür nur die Differenz zur maximal geförderten Summe in den Bausparvertrag einzahlen. Denn die Prämie richtet sich ja nach der eingezahlten Summe im Kalenderjahr. Wenn Sie also am Ende des Jahres noch Geld zur Verfügung haben, können Sie Ihren Jahres-Betrag aufstocken und die volle staatliche Prämie als „Weihnachtsgeschenk“ mitnehmen.

Wie wird die staatliche Bausparprämie berechnet?

Diese Möglichkeit ergibt sich auch deshalb, weil die Prämie nur einmal jährlich geändert wird. Sie bleibt also nicht für die ganze Laufzeit ihres Vertrages gleich, sondern wird im 4. Quartal für das Folgejahr festgelegt. Grundlage ist dafür übrigens der Anleihenzins am österreichischen Kapitalmarkt.

Seit 2015 gilt dafür eine neue Berechnungsbasis: Die ÖNB errechnet den Periodendurchschnitt, oder „Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite für Bundesanleihen“ zwischen 01.10. des Vorjahres bis zum 30.9. des Berechnungsjahres. Von diesem Wert werden 25 Prozent abgezogen und anschließend 0,8 Punkte hinzuaddiert. Das Ergebnis wird kaufmännisch gerundet.

Allerdings sind hier gesetzliche Grenzen festgelegt: Die Prämie beträgt minimal 1,5 Prozent, maximal 4 Prozent Ihrer jährlichen Sparleistung. Das heißt, pro Jahr landet ein zusätzlicher Betrag auf ihrem Bausparkonto: 2015, in einer Niedrigzinsphase, lag die Höhe der Prämie bei 1,5 Prozent, oder umgerechner 18 Euro bei einer Maximalsparleistung von 1200 Euro.

Tipp: Wenn Sie davon ausgehen, dass die Kapitalmarktzinsen in den nächsten Jahren wieder steigen, hat das doppelte Auswirkung auf Ihren Bausparvertrag mit variabler Verzinsung: In diesem Fall würde nicht nur die Verzinsung steigen, sondern auch die Höhe Ihrer jährlichen Prämie.